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„wir sind diabetes“

Gemeinsam die Interessen von Menschen mit Diabetes besser vertreten

<p class="article-intro">Diabetesselbsthilfeorganisationen sind freiwillige Zusammenschlüsse, in denen sich Menschen mit Diabetes und deren Angehörige mit anderen Betroffenen vernetzen, orientieren, informieren und gegenseitig unterstützen. Der Austausch in der Gruppe fördert die Motivation zur Lebensstiländerung und Therapiedurchführung und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Folgeerkrankungen. Durch die dezentrale Struktur der Selbsthilfeorganisationen haben Gruppenleiter vor Ort wichtige Funktionen als Ansprechpartner und Informationsvermittler für ihre Gruppenmitglieder.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Schulungscamps f&uuml;r Kinder und Jugendliche</h2> <p>Mit der Gr&uuml;ndung im Jahr 1977 hat sich die &Ouml;sterreichische Diabetikervereinigung (&Ouml;DV) das Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche mit Diabetes zu unterst&uuml;tzen und zu f&ouml;rdern. Auch heute noch ist die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes in Kinderg&auml;rten und Schulen an der Tagesordnung: Ausschluss von Schikursen/Sportwochen oder dem Sportunterricht oder das generelle Verweigern eines Kindergarten- oder Schulplatzes &ndash; diese negativen Erfahrungen beeinflussen die Entwicklung der Heranwachsenden stark und sind oft ein Leben lang pr&auml;gend.<br /> Um Kindern und Jugendlichen mit Diabetes eine Perspektive zu bieten, organisieren die &Ouml;DV und der Verein Diab&auml;r Schulungscamps und Abenteuerwochen. Diese Veranstaltungen stellen eine einmalige M&ouml;glichkeit dar, das gemeinsame Austauschen und Lernen unter Gleichgesinnten zu f&ouml;rdern und den Heranwachsenden zu vermitteln: &bdquo;Du bist nicht alleine!&ldquo; Daneben werden die Kenntnisse zur Diabetesbehandlung vertieft und die Kinder und Jugendlichen, oftmals unbewusst, trainiert, sodass sie Therapieabl&auml;ufe im t&auml;glichen Leben abrufen k&ouml;nnen. Diese Erfahrungen sind vor allem f&uuml;r kleinere Kinder ungemein wichtig, um sie auf den Alltag vorzubereiten, damit sie dann ganz selbstst&auml;ndig in der Schule am Schikurs teilnehmen k&ouml;nnen und keine Vorurteile mehr bestehen. Um diese Lerninhalte vermitteln zu k&ouml;nnen, bedarf es eines geschulten Teams aus &Auml;rzten, Diabetesberatern, Di&auml;tologen und P&auml;dagogen. Zur Finanzierung dieser wichtigen Projekte sind die Veranstalter auf Spenden angewiesen, weil sich viele Kinder und Jugendliche die Teilnahme sonst nicht leisten k&ouml;nnten. Eine geregelte Finanzierung, beispielsweise im Rahmen von Rehabilitationsleistungen der Sozialversicherungen, gibt es in &Ouml;sterreich nicht bzw. erst in Ans&auml;tzen. Zudem geht es in den Camps um ganz andere Lerninhalte als bei Rehaaufenthalten.</p> <h2>Weitere Aktivit&auml;ten</h2> <p>Die Diagnose &bdquo;Diabetes&ldquo; bei einem Kind ist immer ein einschneidendes Erlebnis f&uuml;r die ganze Familie. Viele ben&ouml;tigen in dieser Situation Hilfe, manche m&uuml;ssen in der ersten Zeit auch zu Hause betreut werden, um ihnen die Last von den Schultern zu nehmen und sie bei allt&auml;glichen Dingen zu unterst&uuml;tzen. Im Rahmen des Projekts &bdquo;Diabetes Nanny&ldquo; werden aber nicht nur Kinder und Eltern unterst&uuml;tzt, sondern auch Mitsch&uuml;ler und Lehrer. Die Nannys informieren in Schulen und Kinderg&auml;rten &uuml;ber Diabetes und nehmen den betreuenden P&auml;dagogen Unsicherheiten und &Auml;ngste im Umgang mit betroffenen Kindern. Dadurch wird die Integration in den Schulalltag erleichtert und auch die Teilnahme an Schulausfl&uuml;gen und Sportaktivit&auml;ten aufgrund der geschulten Betreuungspersonen h&auml;ufiger m&ouml;glich.<br /> Leider wird das Projekt derzeit nur von den Gebietskrankenkassen in Tirol und Salzburg unterst&uuml;tzt und in Wien vollst&auml;ndig von der &Ouml;DV bezahlt. Als Patientenorganisation fordern wir eine koordinierte Vorgehensweise mit klar definierten rechtlichen Rahmenbedingungen. Wir freuen uns, dass die &Ouml;sterreichische Diabetes Gesellschaft uns in diesem Anliegen seit Langem unterst&uuml;tzt.</p> <h2>Unterst&uuml;tzung und Anerkennung</h2> <p>Die Mitglieder der Selbsthilfeorganisationen engagieren sich &uuml;berwiegend ehrenamtlich, und sie tun das gerne und aus &Uuml;berzeugung. Viele Aktivit&auml;ten sind ohne tatkr&auml;ftige und finanzielle Unterst&uuml;tzung von au&szlig;en aber nicht umsetzbar. Auch will die Selbsthilfe als wichtige S&auml;ule im Gesundheitssystem anerkannt werden, die einen wertvollen Beitrag zur Versorgung der Menschen mit Diabetes leistet. Als Vertreterin der &Ouml;DV freue ich mich &uuml;ber das gemeinsame Dach &bdquo;wir sind diabetes&ldquo;, weil ich &uuml;berzeugt bin, dass wir gemeinsam st&auml;rker sind und die Interessen der Menschen mit Diabetes besser vertreten k&ouml;nnen.</p> <p><br /><strong><em>Lesen sie auch:</em></strong><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002060">&bdquo;wir sind diabetes&ldquo;</a><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002061">Auf Defizite bei der Versorung hinweisen und L&ouml;sungen einfordern</a><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002063">&Ouml;DG begr&uuml;&szlig;t das Zusammenr&uuml;cken der Diabetesselbsthilfe in &Ouml;sterreich</a></p></p>
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