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„wir sind diabetes“ und die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)

ÖDG begrüßt das Zusammenrücken der Diabetesselbsthilfe in Österreich

<p class="article-intro">Nach Angaben der International Diabetes Federation (IDF), des internationalen Zusammenschlusses von mehr als 200 Diabetesfachgesellschaften, lebten im Jahr 2017 weltweit 451 Millionen Menschen mit Diabetes, der überwiegende Teil davon mit Typ-2- Diabetes. Zum Vergleich: 1980 waren es noch 108 Millionen Menschen. In den nächsten Jahrzehnten ist ein weiterer Anstieg der Zahl der Diabeteserkrankungen zu erwarten. Für das Jahr 2045 prognostiziert die IDF die erschreckende Zahl von 693 Millionen Menschen, die mit Diabetes leben werden.<sup>1</sup></p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Jeder 10. in &Ouml;sterreich betroffen</h2> <p>Auch &Ouml;sterreich bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Nach Sch&auml;tzungen des Bundesministeriums f&uuml;r Gesundheit und Frauen liegt die Zahl der Menschen mit Diabetes hierzulande derzeit bei 515 000 bis 809 000 oder 7&ndash;11 % der Gesamtpopulation (&Ouml;sterreichischer Diabetesbericht 2017); dies inkludiert gesch&auml;tzte 150 000&ndash;300 000 Menschen, die nicht diagnostiziert sind, von ihrer Erkrankung also noch nichts wissen.<sup>2</sup> Genauere Daten sind mangels einer systematischen Erfassung von Diabeteserkrankungen in &Ouml;sterreich nicht verf&uuml;gbar.</p> <h2>Folgen f&uuml;r das Gesundheitssystem</h2> <p>Diese Zahlen sind von enormer Wichtigkeit, weil Diabetes nach wie vor eine der Hauptursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen, Erblindung und Fu&szlig;amputationen ist und &ndash; ganz abgesehen vom damit verbundenen individuellen Leid &ndash; erhebliche Gesundheitskosten verursacht. Umgekehrt zeigt die Studienlage ganz klar, dass sehr viele dieser Folgeerkrankungen vermieden werden k&ouml;nnen, wenn wir eine gesunde Lebensf&uuml;hrung forcieren und alle Risikofaktoren (v. a. bez&uuml;glich Blutzucker, Blutdruck und Blutfetten) dem Stand der Medizin entsprechend behandeln. Das setzt voraus, dass wir Diabetes fr&uuml;hzeitig erkennen und kontinuierlich, dem Verlauf dieser chronischen Erkrankung angepasst, behandeln.</p> <h2>Die Rolle der &Ouml;sterreichischen Diabetes Gesellschaft</h2> <p>Die &Ouml;sterreichische Diabetes Gesellschaft (&Ouml;DG) ist die &auml;rztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der &ouml;sterreichischen Diabetesexperten. Sie unterst&uuml;tzt die Forschung und Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit dem Ziel, die medizinische Betreuung von Menschen mit Diabetes zu verbessern und Neuerkrankungen bestm&ouml;glich vorzubeugen. Daneben setzt sich die &Ouml;DG f&uuml;r die Anliegen der Betroffenen ein, indem sie ihre Verantwortung als Kompetenzgeberin in Fragen der Versorgungsplanung wahrnimmt und sich am gesundheitspolitischen Diskurs beteiligt.<br /> Zu diesem Zweck l&auml;dt die &Ouml;DG nationale und internationale Gesundheitsexperten und Vertreter von Politik und Gesundheitspartnern zu regelm&auml;&szlig;igen Dialogen (Diabetes Enquete, &Ouml;DG-Strategiemeeting) und sie hat vor einigen Jahren die Initiative &bdquo;Face Diabetes&ldquo; gestartet, um dem Thema Diabetes mehr Pr&auml;senz in der &Ouml;ffentlichkeit zu verschaffen.<sup>3</sup></p> <h2>Von der &bdquo;SOKO Diabetes&ldquo; zu &bdquo;wir sind diabetes&ldquo;</h2> <p>Auf Initiative von Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak (Medizinische Universit&auml;t Graz; &Ouml;DG-Pr&auml;sident 2016/17) fand im Fr&uuml;hjahr 2017 das erste Treffen von Vertretern der Fachgesellschaft, der wichtigsten &ouml;sterreichischen Diabetesselbsthilfevereine sowie des Verbandes der DiabetesberaterInnen und weiterer Stakeholder statt. Der Arbeitskreis mit dem Titel &bdquo;SOKO Diabetes&ldquo; steht unter der Schirmherrschaft der &Ouml;DG und trifft sich seither mehrmals j&auml;hrlich zur Abstimmung der gemeinsamen Ziele und Forderungen.<br /> Die Gr&uuml;ndung der Dachorganisation &bdquo;wir sind diabetes&ldquo; ist ein wichtiger n&auml;chster Schritt f&uuml;r eine gemeinsame starke Stimme im Interesse der vielen Menschen mit Diabetes in &Ouml;sterreich. Die &Ouml;DG begr&uuml;&szlig;t diese Entwicklung und kn&uuml;pft daran die Hoffnung, im Schulterschluss mit einer starken Vertretung der Patientinnen und Patienten noch wirkungsvoller f&uuml;r ihre Anliegen eintreten zu k&ouml;nnen.</p> <p><br /><strong><em>Lesen sie auch:</em></strong><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002060">&bdquo;wir sind diabetes&ldquo;</a><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002061">Auf Defizite bei der Versorung hinweisen und L&ouml;sungen einfordern</a><br /><a href="https://at.universimed.com/fachthemen/1000002062">Gemeinsam die Interessen von Menschen mit Diabetes besser vertreten</a></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Cho NH et al.: IDF Diabetes Atlas: global estimates of diabetes prevalence for 2017 and projections for 2045. Diabetes Res Clin Pract 2018; 138: 271-81 <strong>2</strong> Bundesministerium f&uuml;r Gesundheit und Frauen: &Ouml;sterreichischer Diabetesbericht 2017. https://goeg.at/oesterreichischer_diabetesbericht <strong>3</strong> <a href="https://www.facediabetes.at" target="_blank">https://www.facediabetes.at</a></p> </div> </p>
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